Zivilgesellschaft fordert Stopp von giftigen Pestizideinsätzen in Brasilien

Die Pestizideinsätze von Bayer in Brasilien verschmutzen das Trinkwasser, vergiften die Felder und gefährden die Gesundheit. Anlässlich der Bayer-Hauptversammlung fordern Entwicklungs- und Umweltorganisationen den Konzern auf, ihren umweltbezogenen und menschenrechtlichen Sorgfaltspflichten auch im Ausland gerecht zu werden.

Berlin, 27.04.2020 – Der doppelte Standard könnte wohl kaum größter sein. Während in der EU hohe Auflagen für den Einsatz von Pestiziden gelten, leiden in Brasilien ganze Dorfgemeinschaften unter den Sprüheinsätzen von Bayer Produkten. Der Konzern verkauft Pestizide nach Brasilien, deren Haupt-Wirkstoffe die EU verbietet und zum Teil hochgefährlich sind. Anlässlich der morgen stattfindenden Bayer-Hauptversammlung werfen der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), das INKOTA-netzwerk und MISEREOR dem Unternehmen vor, die Umwelt und die Gesundheit der Menschen vor Ort damit wissentlich zu gefährden.

Die gesundheitsschädlichen Sprüheinsätze von Bayer in Brasilien stehen schon länger in der Kritik. Nun belegen neue Zahlen wieder einmal: Die giftigen Pestizideinsätze müssen stoppen. Eine Studie von INKOTA, MISEREOR und der Rosa-Luxemburg-Stiftung berichtet von mehr als 7.000 gemeldeten Pestizidvergiftungen in Brasilien allein im Jahr 2017.

Trotz der Ankündigung im Sommer 2019 der Bayer AG ihre eigenen Sicherheitsstandards bei Pestiziden weltweit anzupassen, hat sich die Situation für die Betroffenen vor Ort seitdem nicht verbessert. Das zeigt wieder einmal: Freiwilligkeit hat seine Grenzen. Wir brauchen ein Lieferkettengesetz, dass Unternehmen verpflichtet, soziale und ökologische Standards entlang ihrer Lieferketten einzuhalten. Somit wäre Bayer verpflichtet Gesundheits- und Umweltschäden mit negativen Auswirkungen auf den Mensch vorzubeugen. Das heißt konkret auch Pestizide vom Markt zu nehmen, die vorrangig in Ländern des Globalen Südens eingesetzt werden.

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